Vea Kaiser, Fabula rasa

Rasanter Parforceritt durch die Welt eines Wiener Grand Hotels. Das Thema: soziale Ungleichheit, Mutterschaft, Frausein. Grell, atemlos, witzig, doch mit tiefergehendem Kern. Sehr wienerisch! (576 Seiten, erschienen im Oktober 2025 bei Kiepenheuer & Witsch, Hardcover, € 25,70, ISBN 978-3-462-05234-3)
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Clemens Setz, Das Buch zum Film
„Ich rieche immer noch deine Spaziergänge im Laub, Marie. Wär ich der März gewesen, ich hätte dich erkältet.“ „Das Buch zum Film“ gibt Einblicke ins Setz’sche Gedankenuniversum durch ausgewählte Tagebuchnotizen aus den Jahren 2000 bis 2010. Wirre, schräge, wunderbare Beobachtungen seiner selbst und der ihn umgebenden Wirklichkeit seiner Jugendjahre. (192 Seiten Hardcover, 2025 bei Jung und Jung erschienen. € 24, ISBN 978-3-99027-428-6)
Hella Pick, Unsichtbare Mauern
Was für ein Leben! Die Autobiografie einer ungewöhnlichen Frau, geboren 1927 in Wien, 1939 mit einem Kindertransport nach England verschickt, entwurzelt und mutterseelenallein. Den Verhältnissen zum Trotz hochgearbeitet zu einer weiblichen Vorreiterin in ihrem Beruf als Journalistin und politischen Korrespondentin. Ihre Erinnerungen ein geballtes Paket europäischer Nachkriegsgeschichte mit allen Highlights der Zeit. (2022 als Übersetzung aus dem Englischen erschienen bei Czernin, 336 Seiten, € 28,–, ISBN 978-3-7076-0860-1)
Katharina Hagena, Flusslinien
Ein Roman, breit wie ein Strom. Wunderbare Verquickung dreier sehr unterschiedlicher Schicksale: Eine 102-Jährige, die in einer Hamburger Seniorenresidenz lebt, direkt an der Elbe und am Römischen Garten, ihren jungen Fahrer, der sie täglich in den Garten und an den Fluss führt, sowie ihre achtzehnjährige Enkelin Luzie. Margrit, die alte Dame, war Stimmbildnerin von Beruf – so gibt es im Text ganz wundervolle Passagen über das Atmen und die Stimme. Arthur, ihr Fahrer, erfindet neben seiner Arbeit in der Seniorenresidenz Kunstsprachen, die er an Spiel- und Filmfirmen verkauft, wohnt direkt in einer Stelzenhütte am Elbstrand, war früher Taucher und ist jetzt noch Mitglied im deutschen Naturschutzbund. So erfährt man durch ihn viel über Sprache, aber auch über Meere und Flüsse. Luzie, ihre Enkelin, hat kurz vor dem Abitur die Schule abgebrochen und will als Tätowiererin arbeiten, ist tatsächlich künstlerisch außerordentlich begabt, hat jedoch ein Trauma zu verarbeiten und findet erst ganz am Schluss der Erzählung wieder richtig ins Leben zurück. (Erschienen im Hardcover 2025 bei Kiepenheuer & Witsch, 400 Seiten, € 24,70, ISBN 978-3-462-00729-9)
