Ein Roman, breit wie ein Strom. Wunderbare Verquickung dreier sehr unterschiedlicher Schicksale: Eine 102-Jährige, die in einer Hamburger Seniorenresidenz lebt, direkt an der Elbe und am Römischen Garten, ihren jungen Fahrer, der sie täglich in den Garten und an den Fluss führt, sowie ihre achtzehnjährige Enkelin Luzie. Margrit, die alte Dame, war Stimmbildnerin von Beruf – so gibt es im Text ganz wundervolle Passagen über das Atmen und die Stimme. Arthur, ihr Fahrer, erfindet neben seiner Arbeit in der Seniorenresidenz Kunstsprachen, die er an Spiel- und Filmfirmen verkauft, wohnt direkt in einer Stelzenhütte am Elbstrand, war früher Taucher und ist jetzt noch Mitglied im deutschen Naturschutzbund. So erfährt man durch ihn viel über Sprache, aber auch über Meere und Flüsse. Luzie, ihre Enkelin, hat kurz vor dem Abitur die Schule abgebrochen und will als Tätowiererin arbeiten, ist tatsächlich künstlerisch außerordentlich begabt, hat jedoch ein Trauma zu verarbeiten und findet erst ganz am Schluss der Erzählung wieder richtig ins Leben zurück. (Erschienen im Hardcover 2025 bei Kiepenheuer & Witsch, 400 Seiten, € 24,70, ISBN 978-3-462-00729-9)