Georgi Gospodinv, Der Gärtner und der Tod

‚Mein Vater war Gärtner. Jetzt ist er ein Garten.‘  In seinem bisher persönlichsten Roman lässt Georgi Gospodinov das Leben seines Vaters in einer bewegenden Hommage auferstehen. Mit Witz und Wärme feiert er den leidenschaftlichen Gärtner, der bis zum Schluss nicht vom Umgraben, Säen und Jäten abzubringen ist – und vom Geschichtenerzählen. Der Vater zeichnet mit seinen Worten ein Bild der Welt, überall und so lebendig, dass alle Schmerzen vergehen und der Blütenstaub der geschilderten Kirschbäume sich in den Aschenbechern seiner Ärzte wiederfindet. Ein Buch über unsere Eltern, die uns nicht nur beibringen zu leben, sondern auch, was es heißt, Abschied zu nehmen.  ‚Einer der bedeutendsten Schriftsteller Europas. Jedes Buch ist ein Ereignis.‘ Garth Greenwell

In einer psychiatrischen Anstalt am Rande Wiens sammelt Primar Siegfried Lobell die spannendsten Fälle. Von seinen Patientinnen und Patienten in Pavillon 44 erhofft er sich Erkenntnisse über das Rätsel Mensch, den eigenartigen Zustand der Welt und über das obskurste Mysterium von allen – sich selbst. Als zwei seiner Patienten verschwinden, macht sich auch Lobell auf in die Wiener Innenstadt. Was er findet, sind jede Menge Verrückte, aber nicht die beiden. Der Besuch einer Schriftstellerin, die sich in Lobells Pavillon 44 als Gast für eine Recherche einquartiert, macht die Sache nicht besser …

Katharina Hagena, Flusslinien

Mit Wärme, sprachlicher Kraft und feinem Witz erzählt Katharina Hagena von drei Menschen, drei Schicksalen – und zwölf Frühsommertagen an der Elbe, die alles verändern. ‚Flusslinien‘ ist ein so bewegender wie vielschichtiger Generationenroman über das Leben mit den Wunden, die uns zeichnen, und die Frage, wie man lernt loszulassen, zu vertrauen und weiterzuatmen. Margrit Raven ist hundertzwei und wartet auf den Tod. Früher war sie Stimmbildnerin, jetzt lebt sie in einer Seniorenresidenz an der Elbe. Jeden Tag lässt sie sich von dem jungen Fahrer Arthur in den Römischen Garten bringen. Dort, mit Blick auf den Fluss, erinnert sie sich: an ihre Kindheit, den Krieg, ihre Liebhaber und an das, was sie über die einstige Gärtnerin dieses Parks weiß, Else, die große Liebe ihrer Mutter. Die Erinnerungen halten Margrit am Leben – und die Besuche ihrer zornigen Enkelin. Luzie hat sich kurz vor dem Abitur von der Schule abgemeldet und übernachtet nun allein in einer Hütte an der Elbe. Während sie Margrit, deren Mitbewohner und sich selbst im Keller der Seniorenresidenz tätowiert, versucht sie, Stich für Stich, ihre Kraft und ihr Leben zurückzugewinnen. Und dann ist da noch Arthur. Wenn er gerade niemanden zur Dialyse fährt, sucht er mit einer Metallsonde den Strand ab, erfindet Sprachen, kämpft für gefährdete Arten und ringt mit einer Schuld. Um nicht vom Strom der eigenen Erinnerungen fortgerissen zu werden, müssen sich die drei auf sich selbst besinnen. Und aufeinander einlassen.

Clemens Setz, Das Buch zum Film

Clemens J. Setz ist ohne jeden Zweifel einer der wichtigsten Autoren, die wir gegenwärtig haben – und es gibt gute Gründe anzunehmen, dass das schon so war, bevor er sein erstes Buch veröffentlicht hat. Wer seine Aufzeichnungen liest, befindet sich schnell im selben Kopf, im selben Kosmos, zu dem man sonst nur durch seine Bücher Zugang bekommt. Diese Aufzeichnungen umspannen ein Jahrzehnt, in dem aus dem Schüler ein unterforderter Student, ein überforderter Zivildiener in einem Behindertenwohnheim und endlich ein gefeierter Schriftsteller wird. Mit Staunen bewegt man sich beim Lesen durch eine Welt wundersamer Erscheinungen und exquisiter Fundstücke, begleitet von luziden Beobachtungen und verblüffenden Gedanken. Und ist am Ende nicht nur reicher an Ideen und Einsichten, sondern empfänglicher, berührbarer für die zufälligen Schönheiten der Welt, aber auch für die Abgründe des Alltags.