Salman Rushdie, Knife. Gedanken nach einem Mordversuch
Unglaublich kenntnisreich, wunderbar lesbar, an vielen Stellen frei assoziativ, kommt Rushdie bei der Aufarbeitung des lebensverändernden Attentats auf ihn zwar häufig vom Einen zum Anderen, was sich aber als absolut inspirierend und Horizont erweiternd erweist. Genial das im zweiten Teil des Buches fingierte Gespräch mit dem arrestierten Attentäter, bei dem Rushdie dessen Denken und Argumentation nachzuvollziehen und zu verstehen versucht. Ein Sachbuch als große Literatur. (2025 bei Penguin im Taschenbuch erschienen, 256 Seiten, € 14,40, ISBN 978-3-328-11351-5)
Christo Foerster, Am besten draußen. Wie wir noch mehr Natur in unser Leben bringen. Anregungen und Tipps für mehr Outdoor-Zeit im Alltag
Was für ein faszinierendes Selbstexperiment: Ein Journalist verbringt auf einer Reise von Nord nach Süd durch Deutschland viele Wochen ausschließlich im Freien. Er schläft in einer Hängematte unter freiem Himmel, wenn es regnet unter einem Vordach. Was sich dabei in ihm körperlich und mental verändert und wie er diese Erkenntnisse wieder zurück in Hamburg mit seiner ganzen Familie im Alltag umsetzt, zeigt, wie Leben auch ganz anders funktionieren könnte. Wow! (Broschiert 2024 bei Malik erschienen, 240 Seiten, € 18,50, ISBN 978-3-89029-584-8)
Julia Jost, Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht
Reflexionen eines jungen Mädchens über die braunen Flecken ihrer Kärntner Heimat. Sehr klug, sehr scharf, sehr hautnah. Kärnten zum Hören. (Inzwischen bei Suhrkamp als Taschenbuch mit 231 Seiten um € 14,40. ISBN 978-3-518-47473-0)
Sylvain Tesson, In den Wäldern Sibiriens. Tagebuch aus der Einsamkeit
Zum Runterkommen, für Naturliebhaber. Wenn man die Langsamkeit erträgt, eines der schönsten Bücher, die ich kenne. (Aus dem Französischen, im Taschenbuch neu aufgelegt 2024 bei Penguin, 272 Seiten, € 14,40, ISBN 978-3-328-11202-0)
