Daniel Glattauer, Die spürst Du nicht

Glattauer gar nicht kolumnenmäßig. Das große „Ausländerthema“ auf sehr kluge Weise belletristisch verpackt. (Als Taschenbuch bei Goldmann erschienen im November 2024, 304 Seiten, € 13,40, ISBN 978-3-442-49496-5)

Clemens Setz, Monde vor der Landung

Für Freunde kurioser Stoffe und der so grandiosen wie eigenwilligen Setz’schen (Bild)sprache: Monde vor der Landung zeichnet die Lebensgeschichte der historischen Figur des Peter Bender nach, Vertreter der sogenannten Hohlwelttheorie in Deutschland, dass man – so abstrus die Gedankengänge des Fantasten und Religionsgründers nüchtern betrachtet auch sind und so sehr sie von dessen Realitätsverlust und seinem Leben in einer Parallelwelt zeugen – letztlich doch Sympathie für ihn empfindet. (2023 bei Suhrkamp erschienen, Hardcover, 528 Seiten, € 26,80. ISBN 978-3-518-43109-2)

Ursel Bäumer, Louise

Ein schmales Bändchen über Kindheit und Jugend der französisch-amerikanischen bildenden Künstlerin Louise Bourgeois (1911–2010), deren weibliche Selbstfindung und Befreiung von den besonderen Belastungen dieser Kindheit und den Rollenbildern der Zeit. Ein sprachlich wie formal beeindruckendes Frauen- und Künstlerinnenportrait. (2. Aufl. Oktober 2023, Nagel & Kimche, Hardcover, 224 Seiten, € 24,70. ISBN 978-3-312-01280-0)

Hella Pick, Unsichtbare Mauern

  Was für ein Leben! Die Autobiografie einer ungewöhnlichen Frau, geboren 1927 in Wien, 1939 mit einem Kindertransport nach England verschickt, entwurzelt und mutterseelenallein. Den Verhältnissen zum Trotz hochgearbeitet zu einer weiblichen Vorreiterin in ihrem Beruf als Journalistin und politischen Korrespondentin. Ihre Erinnerungen ein geballtes Paket europäischer Nachkriegsgeschichte mit allen Highlights der Zeit. (2022 als Übersetzung aus dem Englischen erschienen bei Czernin, 336 Seiten, € 28,–, ISBN 978-3-7076-0860-1)