Walter Moers, Qwert.
Nach einem Sturz durch ein Dimensionsloch erwacht Qwert, der Gallertprinz aus der 2364. Dimension, in der Parallelwelt Orméa. Irritiert stellt er fest, dass er im Körper und der Rüstung eines attraktiven Ritters steckt, den er aus Trivialromanen kennt: Prinz Kaltbluth. Kein Wunder also, dass er zunächst eine gefesselte Schönheit befreien muss, die von einem dreiköpfigen Ungeheuer bewacht wird. Mit Hilfe seines unsichtbaren Degens Tarnmeister gelingt die Befreiung – doch die Gerettete entpuppt sich als gefährliche Janusmeduse, die alles Leben mit ihrem bösen Blick in Stein verwandeln will. Von nun an hat Prinz Kaltbluth eine ritterliche Verpflichtung: Er muss Orméa von der entfesselten Meduse erlösen. Ungünstig nur, dass er sich gerade unsterblich in sie verliebt hat. Walter Moers schickt uns auf eine rasante Reise durch eine wahnwitzige Welt, die aus nichts als Abenteuern, Spannung, Ritterromantik, dialoglustigem Humor und reiner Fabulierlust besteht. In diesem atemlosen Pageturner, wo nichts ist, wie es scheint, und immer alles anders kommt, als man denkt, kreuzen sich die abenteuerlichsten Ideen und Bilder unserer Kultur, von antiken Mythen und Ritterromanen bis zu Fantasyfilmen; von den Nibelungen und der griechischen Sagenwelt über Don Quichote und König Artus´ Tafelrunde bis hin zu Monty Python. Qwert ist ein reich illustrierter Lesespaß für alle von 9 bis 99.
Vea Kaiser, Fabula rasa
Rasanter Parforceritt durch die Welt eines Wiener Grand Hotels. Das Thema: soziale Ungleichheit, Mutterschaft, Frausein. Grell, atemlos, witzig, doch mit tiefergehendem Kern. Sehr wienerisch! (576 Seiten, erschienen im Oktober 2025 bei Kiepenheuer & Witsch, Hardcover, € 25,70, ISBN 978-3-462-05234-3)
Brigitte Schwaiger, Fallen lassen
Der 2006 erstmals erschienene, 2025 neu aufgelegte Text der einstigen Bestseller-Autorin über ihre Zeit als Patientin auf der Baumgartner Höhe in Wien. Nur in kleinen Portionen lesbar, außerordentlich eindringlich und nahegehend, dennoch ein unverzichtbares Dokument in Sachen menschlicher Selbstbestimmung. (2025, Czernin Verlag, 160 Seiten, € 22,–, ISBN 978-3-7076-0879-3)
Caroline Wahl, Die Assistentin
Das dritte Buch der jungen Berlinerin. Wieder geht es um eine junge Frau, wieder um eine krankmachende Abhängigkeitsbeziehung, diesmal zu einem schwer narzisstischen Chef in einem Verlagshaus. Wenn auch wieder ein ähnliches Thema: Caroline Wahl kann schreiben. Beim ersten Satz ist man in der Geschichte drin, es fühlt sich alles sofort hautnah an, man kann sich nicht mehr entziehen, will unbedingt weiterlesen, am besten in einem Zug. Ihre Sprache ist so direkt, so nah dran, so jung. (2025 im Hardcover bei Rowohlt, 268 Seiten, € 24,70, ISBN 978-3-498-00770-6)
